Markgräfliches Opernhaus: Ein neues Museum für das Welterbe

Bayreuth

Bauzeit: 2019 - 2023
Gesamtkosten: 12,9 Mio. €
Nutzfläche: 952 qm

Projektstand: fertiggestellt 2023

Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth gehört seit 2012 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im benachbarten Redoutenhaus hat der Freistaat ein zugehöriges Welterbe-Museum eingerichtet, das über Geschichte und Architektur des Opernhauses informiert. Nach mehrjährigem Umbau fand im April 2023 die feierliche Eröffnung des neuen Museums statt.

Das Nachbarhaus als idealer Museumsstandort
Das Redoutenhaus ist ein historischer Barockbau aus dem 18. Jahrhundert, es steht Wand an Wand mit dem Opernhaus und eignet sich dadurch ideal als Museumsstandort. Durchbrüche in der Grenzwand verbinden heute Museum und Welterbe miteinander, der Rundgang führt Besucher zwischen beiden Gebäuden hin und her. Im Erdgeschoss des Redoutenhauses ist ein großzügiges Foyer entstanden, darüber gibt es auf zwei Geschossen die interaktive Ausstellung zu sehen. Ein neuer Aufzug zwischen Museum und Opernhaus öffnet seine Türen in beide Richtungen und erschließt die Häuser barrierefrei.

Vom markgräflichen Festsaal zum modernen Museum
Das Redoutenhaus entstand nach 1740 anstelle eines abgebrochenen Vorgängerbaus und erlebte eine wechselhafte Geschichte. Ursprünglich diente es den Bayreuther Markgrafen als Fest- und Theatersaal – die „Redoute“ ist ein altes Wort für den Maskenball. Später beherbergte das Gebäude Ladengeschäfte, Wohnungen, Behördenbüros und zuletzt ein Café. Nach einer Entkernung in den 1960er Jahren war die historische Bausubstanz weitgehend zerstört - dadurch konnten die Museumsarchitekten im Inneren des Hauses einen radikalen Neuentwurf umsetzen. Erhalten blieb nur die geschützte Sandsteinfassade, die denkmalgerecht saniert und ergänzt wurde. 

Umbau mit großen Herausforderungen
Um das mehrfach umgebaute Redoutenhaus in ein modernes Museum zu verwandeln, waren große Eingriffe in die Substanz nötig. Dies begann mit der Sicherung der alten Fundamente, zwischen die ein neues Untergeschoss aus wasserdichtem Beton gegossen wurde. Das bestehende Treppenhaus wurde versetzt, gedreht und verkleinert, die Raumaufteilung angepasst, Fluchtwege und Brandschutzmaßnahmen neu konzipiert. Die Außenwände erhielten eine Innendämmung, der Dachstuhl einen Abschluss aus gedämmtem Beton. So ist innerhalb der historischen Hülle ein „Haus im Haus“ entstanden, das heutige energetische Standards erfüllt und Besucherinnen und Besuchern ein zeitgemäßes Museumserlebnis bietet.

© Bernadette Grimmenstein, Hamburg
© Bernadette Grimmenstein, Hamburg
© Bernadette Grimmenstein, Hamburg
© Bernadette Grimmenstein, Hamburg
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